Unterrichtsstunden zum Thema Organspende           Max-Planck-Schule Rüsselsheim

 

7. Juli 1015
Am Dienstag, den 7. Juli 2015 war das IOS zum wiederholten Male Gast in der Max-Planck-Schule im hessischen Rüsselsheim. Ansprechpartner in diesem Jahr für die Organspende-Aufklärung der 17 bis 18- jährigen Schülerinnen und Schüler, war Ethik-und Religionslehrer Bernd Urban.

Bei hochsommerlichen Temperaturen begrüßte er an besagtem Morgen das IOS-Team (Klaus und Hanna Schmitt, Michaela Dellmuth) freundlich und gab zunächst interessante Einblicke in die Schulführung des Rüsselsheimer G8 Gymnasiums aus Überzeugung.
Gegen 10.45 Uhr waren dann zwischen 60 und 70 Jugendliche aus den Ethik- und Religionsklassen der sogenannten Q-Phase in der Aula versammelt. Trotz aller Bemühungen um ein unterrichtsfreundliches Raumklima, gelang es nicht die drückende, schweißtreibende Hitze auf ein halbwegs angenehmes Maß zu reduzieren. Viele der anwesenden jungen Damen versuchten mit zum Teil selbstgebastelten Papierfächern Abhilfe zu schaffen. Ein Versuch war es wert!
Nichts desto trotz startete Klaus Schmitt pünktlich seinen Vortrag und gab den jungen Leuten zunächst einen allgemeinen Überblick über das deutsche Organspendesystem und vermittelte anschaulich und kompetent alles Wissenswerte über die gesetzlichen Rahmenbedingungen der Organspende. Nach ca. einer Stunde war dann für alle Beteiligten eine Pause von 20 Min. dringend angesagt.
So gut erfrischt wie möglich, ging es dann mit allen wichtigen Informationen rund um den Organspendeausweis weiter.
Darauf erzählte Michaela Dellmuth (29), vor ca. 2 ½ Jahren leber- und nierentransplantiert, ihre ganz persönliche , mit Bildern unterlegte Geschichte. Schonungslos offen schilderte sie Details ihrer lebensbedrohenden Krankheit, die neben den schlimmen körperlichen Symptomen, auch ihre Gefühlswelt ziemlich durcheinanderbrachte und sie schließlich fast ganz resignieren ließ. Durch das großmütige Geschenk ihres Organspenders begann dann im November 2012, gerade noch rechtzeitig, die glückliche Reise in ein zweites Leben. Emotional ergriffen und tief beeindruckt lauschten die Schülerinnen und Schüler dem unfassbaren Schicksalsbericht dieser noch so jungen Frau.
Inzwischen war Dr. Jens Mittler, Transplantationschirurg im Mainzer Uniklinikum, eingetroffen. Er war es, der Michaela Dellmuth damals persönlich die beiden lebensrettenden Organe verpflanzte. Wie schon im Vorjahr übernahm er sehr gerne den medizinischen Aufklärungspart, der vom Angehörigengespräch über die Feststellung des Hirntodes (irreversibler Hirnfunktionsausfall), bis zu den chirurgischen Details einer Organspende reichte. Bei dem Hinweis, dass er dabei wohlmeinend sowohl auf Fotos, als auch auf Videos aus dem OP verzichtet habe, ging ein enttäuschtes Raunen durch den Saal. – Es jedem Recht zu machen, ist eine Kunst!
J
Hochinteressante Ausflüge in die Geschichte der Transplantationsmedizin rundeten seine Ausführungen ab und kamen offensichtlich bei der jungen Zuhörerschaft sehr gut an.
Nach einem langanhaltenden Applaus gab es noch ausreichend Gelegenheit den Mediziner, so wie die Mitglieder des IOS zu befragen, wovon erwartungsgemäß reger Gebrauch gemacht wurde.
Das Infoteam hatte, wie immer, eine Reihe von Infomaterialien und natürlich auch genügend Organspendeausweise dabei, die im Anschluss rasch ihre Abnehmer fanden.
Gegen 13.15 Uhr war dann der bislang „heißeste IOS Einsatz“ des Jahres vorbei.

Hanna Schmitt