Organspende rettet Leben                                                 Ein Thema (auch) für Betreuer!

Auf Anfrage von Herrn Johannes Schneider, Mitarbeiter des Betreuungsvereins Saarland e.V. „Pro Mensch“, referierte IOS-Mitglied Klaus Schmitt am 5. November 2013  im Haus der Parität in Saarbrücken. Obwohl die Einladung auch an interessierte Nicht – Mitglieder gerichtet war, folgten ihr ausnahmslos  im Betreuungsbereich tätige Ehrenamtliche. Kurz nach 17.00 Uhr konnte Herr Schneider, der sich verständlicherweise mehr Zuspruch gewünscht hätte, insgesamt 12  Personen begrüßen. Bei den  überaus informativen Ausführungen von Klaus Schmitt  über das Transplantationsgesetz, den Ablauf einer Organspende bis hin zum Organspendeausweis wurde die Thematik: Betreuung und Organspende, hier von besonderem Interesse, ebenfalls umfassend beleuchtet.
Zu Beginn der sich anschließenden Fragerunde bedauerte eine anwesende Dame die geringe Bereitschaft zur Organspende sehr und sah diese zum Teil auch in der Einstellung unserer Gesellschaft begründet: „ Bei uns ist sich doch  jeder selbst der Nächste!“  Darauf zitierte Klaus Schmitt die passend die Bibelstelle aus dem Matthäus- Evangelium (7,12): „Alles,  was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen!“ Sich zur Organspende bereit zu erklären ist aber  in Deutschland eine freiwillige Sache und  basiert auf dem  altruistischen Gedanken. Aus christlicher Sicht ist die Bereitschaft  nach dem Tod Organe zu spenden ein Zeichen der Nächstenliebe und Solidarisierung mit Kranken und Behinderten.
Die Definition Hirntod, der nach deutschem Transplantationsgesetz einzige Option darstellt Organe entnehmen zu dürfen, ist jedoch bei vielen Menschen mit Angst, Zweifel und sehr großer Verunsicherung behaftet. Ein Thema also, das bei all unseren Aufklärungs – Veranstaltungen oft lange diskutiert wird, so auch an diesem Abend. Fazit des Referenten:
Die Frage ob man die Definition des Hirntodes für sich persönlich akzeptieren kann, muss jeder Einzelne für sich selbst beantworten und in seinen Entscheidungsprozess für  oder gegen Organspende mit einbeziehen.
Andere Ängste gab es bei einer Anwesenden wegen dem Mitführen eines Organspendeausweises: „ Eigentlich ist bei mir alles klar geregelt, ich bin bereit Organe zu spenden, und mein Mann weiß über alles Bescheid. Was aber ist, wenn im Ernstfall der Ausweis bei mir gefunden wird? Wird dann noch alles getan, um mein Leben zu retten“?
Diese Bedenken konnte Klaus Schmitt  jedoch schnell, fachlich begründet, ausräumen. Weitere Wortmeldungen in Form spezieller Fragen zu Organspendeausweis, Gesundheitskarte und Patientenverfügung folgten. Dabei wurden die Teilnehmer darauf hingewiesen, dass  in Bezug auf Organspende die Patientenverfügung das einzig rechtsverbindliche Dokument darstellt. Wenn also in dieser Erklärung,  der Wille geäußert wurde, Organe zu spenden, falls die Voraussetzung dafür gegeben ist, muss dieser auch wenn  die Angehörigen einer Organspende ablehnend gegenüberstehen, erfüllt werden!
Gegen 18.45 Uhr beendete quasi  der „Handy -  Tablettenalarm“  vom  anwesenden,  transplantierten IOS – Mitglied Michaela Dellmuth mit einem durchdringenden „Kikeriki“ die Veranstaltung. Zufrieden bedankte  sich Herr Schneider bei den Teilnehmern für ihr Kommen, bei Klaus Schmitt für seinen aufschlussreichen Vortrag und verabschiedete ihn freundlich mit einem Büchergutschein.

Hanna Schmitt