Angesichts der Änderung des Transplantationsgesetzes stand der Tag der Organspende 2012 im besonderen Fokus der Öffentlichkeit.

Für das Infoteam Organspende Saar wurde dies durch vermehrtes Interesse der Medien an unserer Arbeit in der Organspendeaufklärung deutlich spürbar. So wurde das IOS im Vorfeld in der beliebten SR1 Sendung: „5 bis lustig“ vorgestellt. Auch Radio Salü fragte an, und Martin G. Müller stand zum wiederholten Male dort zur aktuellen Organspendesituation Rede und Antwort. Darüber hinaus wurde die persönliche Vorstellung und Krankheitsgeschichte unseres Teammitgliedes Michaela Dellmuth, die auf eine Spenderniere und Leber wartet, Gegenstand eines

sehr eindrucksvollen und aufrüttelnden Berichts in der Saarbrücker Zeitung.

Daneben widmete das Saar TV im „Aktuellen Bericht“ dem Thema Hornhautspende einen Beitrag im Programm.Der Tag der Organspende stellt für das Planungsteam des IOS jedes Mal eine große Herausforderung dar. Neben den zahlreichen Aufklärungsaktionen, sei es in den Globusmärkten oder bei diversen Sportveranstaltungen ist doch diese ganztägige Veranstaltung in der Saarbrücker Fußgängerzone stets unumstrittener Höhepunkt des Jahres.

Bestens vorbereitet und gut ausgerüstet mit neuem Material im IOS- Design
(Gesundheitsministerium und Schöns Büro sei Dank!), traf die Aufbautruppe gegen 8.00 Uhr in der Früh am Tatort ein. Gleich zu Beginn des Tages stieg der Stresspegel an: Martin, der Organisator des Tages, sagte kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen sein Kommen ab und das THW hatte ca. 45 min Verspätung. Trotzdem  schafften wir es pünktlich um 10.00 Uhr in unserem voll ausgestatteten Organspende -Aufklärungs – Zelt (freundliche Leihgabe des THW) die Bevölkerung zu begrüßen. Auch die Dialysemaschine, zuvor  aus transporttechnischen Gründen ihres Innenlebens beraubt, war zur Veranschaulichung, nebst Patientin (Schaufensterpuppe) mit von der Partie.  
Ein hochmotiviertes Team stand, erstmals einheitlich gekleidet (weiße IOS Hemden und Blusen), bereit die Passanten zu informieren, aufzuklären und spezielle Fragen zu beantworten.
Unterstützt wurden wir dabei vom Ministerium für Gesundheit und Verbraucherschutz und der DSO, die uns zwei nette, junge Damen mit ihrem Wissen  an die Seite stellte. Dafür waren wir auch sehr dankbar, denn schon früh zeichnete sich gegenüber den Vorjahren ein gesteigertes Interesse an der Organspendethematik ab. Wir hatten den ganzen Tag über alle Hände voll zu tun! Viele Besucher aller Altersschichten fragten  gezielt nach einem Organspendeausweis und füllten ihn auch spontan am Stand aus. Unser Angebot die Organspendeausweise zu laminieren wurde wieder sehr gut angenommen. Viele machten auch zur Erneuerung ihres „alten“ Gebrauch davon.  
Bemerkenswert war auch die große Resonanz auf  Michaela`s Bericht in der SZ.
Eine Dame gab z.B. an, sich schon sehr lange gedanklich mit ihrer Entscheidung
für die Organspende befasst zu haben, den letzen Anstoß, ihr „Ja“ auch  auf einem Ausweis zu dokumentieren, habe ihr aber der sehr emotionale Artikel über das lange Warten einer so jungen Frau auf die lebensrettenden Organe gegeben. Sie wünscht sich noch viel mehr solcher  Betroffenenberichte, um auf die erschreckende Situation, in der sich nicht wenige der 12. 000 „Wartepatienten“ befinden, aufmerksam zu machen.
Von den geladenen Gästen konnten wir am Vormittag Herrn Ralf Latz, Bürgermeister der Stadt Saarbrücken begrüßen. Die evangelische Kirche, die wir erstmals mit im Boot hatten, war durch Superintendent Pfarrer Gerhard Koepke vertreten, der, nachdem er vor Ort einen Organspendeausweis ausgefüllt hatte, sich sehr viel Zeit nahm sich über unsere Arbeit zu informieren
und mit einzelnen Teammitgliedern Gespräche zu führen. Schließlich bot er uns an, den Vorplatz der evangelischen Kirche von St. Wendel jederzeit für unsere Aufklärungsaktionen zu nutzen.
Nach einem Telefon – Marathon  bis hin ins Bistumssekretariat gelang es uns  kurz vor knapp auch einen katholischen Pastor, Herrn Erhard Bertel, für unsere Sache zu gewinnen. Dabei ist zu klarzustellen, dass es nicht an mangelndem Interesse  lag, sondern dass just an diesem Tag viel geheiratet, gewallfahrtet  und in Trier Diakone geweiht wurden. Im nächsten Jahr werden wir erneut versuchen durch die Teilnahme von Vertretern der beiden großen Kirchen, der jüdischen, sowie der islamischen Gemeinde ein religionsübergreifendes Zeichen für die Organspende zu setzen.
Gegen 14.00Uhr war unter anderen der Besuch des saarländischen Gesundheitsministers Andreas Storm (CDU) angekündigt. Gemeinsam mit dem Fraktionsvorsitzenden der SPD Stefan Pauluhn und dem Präsident der saarländischen Ärtzekammer Dr. med Josef Mischo erschien er pünktlich im Zelt und zeigte  großes Interesse an unserem Engagement  für die Organspende. Nachdem Herr Storm und auch Herr Pauluhn unter Blitzlichtgewitter ihren Organspendeausweis ausgefüllt hatten, verweilten sie noch ca. eine Stunde in unserer Mitte.
Im Rahmen einer kleinen Ansprache sagte Gesundheitsminister Storm uns in all unseren Anliegen seine volle Unterstützung zu und sprach dem gesamten IOS Team für seine wertvolle Arbeit, die Organspendebereitschaft in der saarländischen Bevölkerung zu steigern, seinen herzlichen Dank aus.
Dr. med Josef Mischo, liegt es sehr am Herzen, dass die vielfältigen Ängste der Menschen beim Thema Organspende weitest gehend ausgeräumt werden. Er betonte, dass im Akutfall von Seiten der Ärzte alles medizinisch Mögliche unternommen wird um Leben zu retten, und dass zur Feststellung des Hirntodes eine Diagnostik auf dem neuesten Stand der Technik Anwendung findet. Er bat uns dies den Menschen in unseren Gesprächen auch so weiterzugeben. Desweiteren wurden wir von dem  Vorstandvorsitzenden des Verbandes Deutsche Nierenzentren (DN) e.V. Herr Dr.med. Michael  Daschner aus Saarbrücken unterstützt. Bei speziellen medizinischen Fragen waren die Besucher unseres Infozeltes für eine kompetente ärztliche Beratung sehr dankbar.
Als gegen 17.00 Uhr das THW anrückte, waren wir überrascht wie schnell die
Stunden verflogen waren. Den ganzen Tag hatten wir ununterbrochen zu tun und mussten am Ende im „Affentempo“ zusammenräumen, um  die Abbauarbeiten des Zeltes nicht zu behindern.
Im Lauf des Tages hatten wir über 1.500 Organspendeausweise ausgegeben,
davon wurden 127 am Stand ausgefüllt und laminiert!
Wir hatten unseren Drink im Anschluss redlich verdient, den wir bei noch bei angenehmen Temperaturen im Freien genießen konnten. Den Ausklang unserer überaus erfolgreichen Aktion am Tag der Organspende 2012  fand, in unserer Saarbrücker Stammpizzeria Da Philipp ihren Ausklang.

Hanna Schmitt